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  Abstracts: Untersuchungen der mitochondrialen DNA bei MS-Patientinnen  
  September 06, 1995

Neurogenetics

 
     

U. Mayr-Wohlfart(1), G. Rödel(2), C. Paulus(3) und A. Henneberg(3)
 
(1) Abt. Pathologie, Universität Ulm, Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm; (2) lnstitut für Genetik, Mommsenstr. 12, TU Dresden, 01062 Dresden; (3) Abt. Neurologie, Universität Ulm, Steinhövelstr. 9, 89075 Ulm  

2nd Workshop Neurogenetics in Germany, Munich, October 19-21, 1995



Da Kinder von Multiple Sklerose (MS) Patientinnen häufiger an MS erkranken als Kinder von MS-Patienten, wird die ätiologische Rolle von mitochondrialen (mt) Mutationen bei der Entstehung dieser Erkrankung diskutiert. Pathogene Mutationen an den Positionen 11778 und 3460 der mtDNA, die verbreitetste genetische Ursache der Leberschen Hereditären Optikusneuropathie (LHON), werden gehäuft bei einer Untergruppe von weiblichen MS-Patientinnen mit frühzeitigem Visusverlust gefunden [1]. In der vorliegenden Studie wurde mtDNA aus Blutproben von 50 MS-Patientinnen (Poserkriterien), die pathologische Veränderungen in visuell evozierten Potentialen zeigen, mittels RFLP-Analyse an 10 Pos. pathogener Mutationen untersucht, darunter die Pos. 3460 und 11778. Als Kontrollen dienten Blutproben altersgenormter, MS-freier, gesunder Patientinnen.
Unsere Befunde bestätigen die o.g. Ergebnisse nicht: In keinem Fall wurden pathogene Mutationen an den Pos. 11778 und 3460 detektiert. Interessanterweise fanden wir jedoch bei zwei Patientinnen Mutationen an den Pos. 13708 und 15257, die unter bestimmten Rahmenbedingungen pathogenes Potential besitzen sollen.
Ein auffälliges Ergebnis unserer Studie war das gehäufte Auftreten eines HpaII-Polymorphismus innerhalb des tRNATHR-Genes: 12% der MS-Patientinnen, aber keine unserer Kontrollen zeigten diesen Polymorphismus. Eine Überprüfung mittels DNA-Sequenzierung zeigte, daß dem Polymorphismus bei der Mehrzahl der Patientinnen (5/6) ein G->A-Austausch an Position 15928 zugrunde lag, nur in einem Fall handelte es sich um einen G->A-Austausch an Position 15927. Es bleibt abzuklären, ob diesen Veränderungen eine pathogene und/oder prognostische Bedeutung beizumessen ist.

[1] KELLAR-WOOD, A.et al. (1994) Ann. Neurol. 36, 109-112


Headings
Multiple Sklerose (MS)
mitochondrialen (mt) Mutationen

 
     
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  Posted by:   (Zollmann)  
Host: andros.informatik.uni-rostock.de
   
 
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